Mehr als 1000 Jecken bei WDR-Gala restlos begeistert vom
30.01.2010
Münster - Die nagelneue Kulisse des Prinzipalmarkts verschwindet in weißem Nebel, die Gitarren schreddern den Hardrock-Klassiker „Highway to Hell“. Es ist Zeit für die letzte
Nummer des Abends: Die „Landeier“ rocken die Halle Münsterland – und setzen einen fulminanten Schlusspunkt unter die WDR-Karnevalsgala.
Aus ihren Gitarrenhälsen sprühen feurige Funken, der Saal tobt: „Westfalen haut auf die Pauke!“ Rolf Schröder, Präsident des Organisationskomitees: „Besser hätte es nicht laufen können. Die Mischung
aus Büttenreden, Musik und Tanz hat ausgezeichnet funktioniert – die Leute haben mächtig gefeiert.“
An gleich zwei Tagen kamen mehr als 1000 Narren nach Münster. Schon die Generalprobe am Donnerstag war restlos ausverkauft – zur Gala am Freitag platzte der Saal aus allen Nähten. Das lag nicht
zuletzt auch an Felix Lehmann. Wie schon im vergangenen Jahr eröffnete der Zwölfjährige den Abend. Als „kleiner Paul“ imitierte er sein Vorbild, Comedian Paul Panzer.
Zugabe von „Hotelkellner Horst“
Wie ein alter Westfale schoss er seine Spitzen ab – gegen die Evolutionstheorie, den Schlankheitswahn oder die Monogamie („Pech für die Männer“). Aber auch die Astronauten mussten dran glauben:
„Die kacken doch in den Staubsauger!“ Die Narren dürsteten nach einer Zugabe. Die kam wenig später von „Hotelkellner Horst“.
Der lieferte die gewohnt gediegenere Bütt - rund um Stützstrümpfe und „komischerweise nasse Suppenteller“. Damit lag er auf einer Wellenlänge mit der dicken Emma, die von ihren Abnehmversuchen per
Yoga berichtete. Je später der Abend, desto tanzfreudiger die Gäste – und die knapp 300 Mitwirkenden.
Karneval kann man auch außerhalb von Köln feiern
Die „Karamellos“ gaben den Ton an: „Es gibt auch andere Mundarten als den Kölschen Dialekt“ und „auch außerhalb von Köln feiert man Karneval!“ Das ließen sich die Westfalen nicht zweimal sagen:
Als Außerirdische wirbelten die Grafschaftler Prinzengardisten aus Rietberg über die Bühne.
Auch die Gardetänzerinnen der „Roten Husaren“ hielten, was man sich von einem vierfachen Deutschen Meister und aktuellem Westfalenmeister verspricht: Fulminant ließen sie ihre Beine durch die
Lüfte fliegen – und bereiteten damit den „Landeiern“ die finale Bühne. Nebel zieht auf, Gitarren schreddern, Westfalen haut auf die Pauke – ein närrisches Feuerwerk.
Quelle: vom 30. Januar 2010 | Tobias Winkler